WELEDA HealthCare AG

Johanniskraut

Hypericum perforatum L.

Botanische Familie
Hypericaceae, Johanniskrautgwächse

Heimat
Seinen Ursprung findet das Johanniskraut im eurosibirischen Raum. Heute ist es an Waldrändern und -lichtungen, auf  Trockenwiesen, als Pionierpflanze auf Geröll udn überall dort, wo genug Licht hinfällt, von der Ebene bis ins obere Mittelgebirge fast weltweit anzutreffen.

Beschreibung
Die reich verzweigten Stängel mit zwei Längskanten erreichen eine Höhe von bis zu 70 cm. Aus dem Stängel entfalten sich die gegenständig angeordneten, 1 bis 2 cm langen Blätter. Sie sind von ovaler bis lanzettlicher Form und von feinen Öldrüsen, am Blatt- und Blütenrand von schwarzen Öldrüsen, punktiert, die das Blatt im Gegenlicht durchlöchert (= lat. perforatum) erscheinen lassen. Die fünf sonnengelben Kronblätter sind asymmetische geformt. Sie haben eine ausladende, gezähnte Seite. Die andere Seite ist ganzrandig und biegt sich eilig zum Kronblattursprung zurück. Diese Form der Kronblätter verleicht der Blüte ein sehr bewegtes Aussehen, ähnlich einem Windrad. Die zahlreichen Staubblätter entspringen wie Strahlen in zwei Büscheln. Mit dem nahenden Winter treibt das Johanniskraut aus seinem Wurzelstock neue, bodenständige Triebe, die im Winter unter dem Schnee ausharren und mit der Frühlingssonne zu sprießen beginnen.

Verwendete Pflanzenteile
blühendes Kraut (herba).

Inhaltsstoffe
Hypericine, Hyperforine, Flavonoide, ca. 10 % Gerbstoffe, ätherisches Öl.

Wirkung
Innerlich eingenommen wirkt es angstlösend und stimmungsaufhellend bei Depression. Es verfügt über eine außerordentliche Heilkraft und wird daher bei schlecht heilenden Wunden, stumpfen Verletzungen udn Nervenschmerzen eingesetzt. Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts findet das Kraut auch Anwendung bei Durchfallerkrankungen. Bei äußerlicher Anwendung von Johanniskraut kann es zu Photosensibilisierung kommen, daher sollte eine zeitnahe Sonneneinstrahlung auf dem behandelten Hautareal vermieden werden.

Historisches
Wie kamen eigentlich die Löcher in die Blätter des Johanniskrauts? Der Sage nach hatte hier der Teufel seine Finger im Spiel. Er war sehr erbost, denn seit die Erdenbürger das Kraut entdeckt hatten, waren sie überaus fröhlich und hatten im Johanniskraut ein starkes Heilmittel gegen allerlei Gebrechen gefunden. Wutentbrannt über diese Tatsache stach der Teufel mit seinem Dreizack auf das Kraut ein! Und so kamen die Löcher in die Blätter des Johanniskrauts.

Volksmedizinische Verwendung
Als weltbestes Wundkraut wurde es von Paracelsus gerühmt, aber auch bei „tollen Phantasien“ griff er gerne zu diesem Kraut. Hinzukommen Hippokrates, Kneipp, Leclerc und viele andere, die Johanniskraut als Wundmittel, bei Lungenerkrankungen und Nervenleiden einsetzten.

Gut zu wissen
Der deutsche Name leitet sich von der Blütezeit des Krauts um Johanni (Johannes der Täufer, 24. Juni) ab.

Johanniskraut in der anthroposophischen Medizin
Keine andere Pflanze hat so einen starken Bezug zur Sonne und zum Licht wie das Johanniskraut. Zum Zeitpunkt seiner Blüte erreichen die Tage ihre maximale Ausdehnung und nie sind die Nächte, das Dunkel so kurz wie an diesen Tagen. Hypericum sammelt sonnige Wärme und das Licht in seinen Blüten und Blättern und speichert es. Darreichungen aus Johanniskraut erhellen das Seelenleben und bringen wieder Licht und Wärme in den Menschen, die in ein „dunkles Loch“ gefallen sind. In dieser Wärme blüht die Ich-Organisation auf, kann sich entfalten und stärken für dunklere Tage, die der Mensch wie das Johanniskraut den Winter mit vitalen Trieben unter der Last des Schnees überstehen kann. Hypericum perforatum kräftigt die Nerven in vielerlei Hinsicht: bei psychischen Verstimmungen, aber auch bei schmerzhaften Nervenreizungen.

Johanniskraut bei Weleda
Das Echte Johanniskraut wird im Weleda Heilpflanzengarten in Wetzgau angebaut, der nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bewirtschaftet wird. Direkt nach der Ernte beginnt der pharmazeutische Verarbeitungsprozess.