Aconitum napellus L.
Botanische Familie
Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Beschreibung
Der Eisenhut (Aconitum napellus) stellt an seinen Standort sehr spezielle Ansprüche und gehört deshalb nicht zu den „Allerweltspflanzen“, die überall gedeihen können. Er braucht Böden, die Wasser im Überfluss anbieten und bevorzugt deshalb Bachränder und sickerfeuchte Stellen, gleichzeitig sollte der Standort jedoch auch hell sein. Am schönsten entwickeln sich die Blütenstauden in der vollen und intensiven Sonne höherer Lagen. Die traubenförmig angeordneten Blüten sind meist dunkelblau bis violett und ihre Form ist helmförmig – so kam der Eisenhut zu seinem Namen.
Familie der Hahnenfußgewächse
Dass der Eisenhut zur großen Familie der Hahnenfußgewächse gehört, das verraten die typischen, markant geformten dunkelgrünen Blätter, die stark gegliedert und trotzdem recht trocken und derb sind. Sie umschließen die hoch aufschießenden Sprosse, ohne die auffallende Betonung der Senkrechten wesentlich zu beeinträchtigen. Eine Blattrosette, die sich an den Boden schmiegt, bildet der Eisenhut nie, selbst nichtblühende Triebe streben in die Höhe.
Der Eisenhut erzeugt beim Betrachter einen zwiespältigen Eindruck. Vergleicht man ihn mit den meist frühlingsblühenden Vertretern der Hahenfußfamilie – wie den Anemonen, oder der Christrose, oder auch mit dem sommerblühenden Rittersporn, wirkt er trotz der reichen Blüte starr und etwas düster. Er scheint das Licht, das er einerseits sucht, im Blütenbereich abzuweisen. Die seitwärs gerichteten, tiefblauen aus Kelchblättern geformten Blüten ähneln einem behelmten Kopf und wirken seltsam verschlossen. Im Inneren der Blüte verbergen sich zwei aus echten Kronblättern gebildete lange Nektarblätter, an die nur Hummeln mit ihren Rüsseln heranreichen. Sie sind deshalb auch die einzigen Bestäuber der Eisenhutblüten.
Hochgiftig – aber auch eine der wichtigsten Arzneimittelpflanzen
Eine weitere Besonderheit des Eisenhuts, die sich der einfachen Anschauung zunächst verbirgt, zeigt sich im Wurzelbereich der Pflanze. Hier bildet sich eine rübige Knolle mit wenigen, aber langen Wurzeln aus. Sie wird in jedem Sommer aus einem kurzen unterirdischen Seitentrieb neu gebildet. Im Herbst geht die verbrauchte Knolle mit ihrem Trieb zugrunde, sie wird nach der Überwinterung zur Basis des nächstjährigen Sommertriebes. In diesem Organ, unter der Erde, ist die Pflanze auffallend lebendig. Hier konzentriert sich die Stoffwechseltätigkeit in einem intensiven Alkaloidprozess, der die ganze Pflanze in unterschiedlicher Intensität durchzieht und den Eisenhut zur stärksten Giftpflanze Europas werden lässt. Schon kleinste Mengen von Knolle oder Blättern können tödlich sein, selbst durch unverletzte Haut oder Schleimhaut kann das Gift in den Körper dringen.
Es ist jedoch, wie bei vielen pflanzlichen Giften möglich die schädliche Wirkung durch einen entsprechenden pharmazeutischen Prozess in ihr heilsames Gegenteil umzukehren. Dazu ist eine intensive Homöopathisierung dieser stark wirkenden Substanz erforderlich. Auf diese Weise können Arzneimittel, die aus dem Eisenhut gewonnen werden, hilfreich bei Erkrankungen sein, die durch eine zu starke Stoffwechseltätigkeit der Nerven- und Sinnesorganisation hervorgerufen werden. Die Nervenorgane, die eigentlich der Wahrnehmung dienen, entwickeln hier ein spürbares Eigenleben. Es treten dann im Gebiet der Rückenmarksnerven, des Ischiasnerves Schmerzen auf. Neben diesen schmerzhaften Nervenerkrankungen wird Eisenhut in homöopathischen Potenzen auch bei grippalen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Heimat
Eisenhut ist in den Bergregionen von West- und Mitteleuropa heimisch und wird häufig als Zierpflanze kultiviert. Alle wildlebenden Arten in Europa stehen unter Artenschutz.
Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile, besonders die Wurzelknollen und Samen enthalten Alkaloide, darunter das Hauptalkaloid Aconitin, das zu den stärksten Pflanzengiften überhaupt gehört. Cave: Sehr giftig! Das Gift kann schon beim Berühren der Pflanze durch die Haut aufgenommen werden!
Wirkung
Eisenhut ist in der Region, die dem Nervensystem enspricht – der Wurzel – auffallend lebendig. Bei Neuralgien und Neuritiden sind Nerven ebenfalls „auffallend lebendig“, denn im entzündeten Zustand bildet sich ein Ödem, sammelt sich Flüssigkeit und finden Stoffwechselprozesse statt, wo sie nicht hingehören. Eisenhut hat mit seiner Affinität zu diesen Vorgängen und mit seiner Fähigkeit, seine so lebendige Wurzelknolle im Winter aufzulösen, bevor im Frühjahr aus der neuen die nächste Pflanze austreibt, auch ausgleichende Qualitäten. Er wirkt harmonisierend auf die übersteigerten Stoffwechselprozesse, kann so schmerzlindernd und die Schmerzempfindlichkeit senkend wirken.
Historisches
Der Eisenhut gilt als die giftigste Pflanze Mitteleuropas – schon seit der Antike war seine Giftigkeit bekannt. Er wurde früher von Hexen für Liebestränke verwendet und spielte außerdem eine große Rolle bei Giftmischereien, Morden und Hinrichtungen.
Volksmedizinische Indikationen
Lange war man – aufgrund der hohen Toxizität – zurückhaltend mit der Anwendung von Eisenhut als Heilmittel. In der Volksmedizin fand der Eisenhut erst Verbreitung, als er in der Homöopathie vermehrt eingesetzt wurde. Hier wird Eisenhut bei Erkältungen, Schmerzen, Rheuma, Gicht, Schlaflosigkeit, Entzündungen im Verdauungstrakt und in den Atemwegen angewendet.
Eisenhut bei Weleda
Die Eisenhutpflanzen, die Weleda verwendet, werden biologisch im eigenen Heilpflanzengarten angebaut, welcher nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bewirtschaftet wird.
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